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Moderiert von Simon Rock (Mitte), örtlicher Landtagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen, diskutierten die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick MdB (Bündnis 90/Die Grünen) und Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Neuss/Mönchengladbach. Foto: Dr. Juliane Wahode

„Experten für Landwirtschaft“

Im Zusammenhang mit der Landtagswahl hatte Bündnis 90/Die Grünen zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel “Zukunft der Landwirtschaft“ am Dienstag vergangener Woche in Kaarst eingeladen. Auf dem Podium diskutierten Dr. Ophelia Nick MdB von Bündnis 90/Die Grünen und parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Neuss/Mönchengladbach und Kreistagsabgeordneter der CDU. Die Moderation übernahm Simon Rock, der für Bündnis 90/Die Grünen für den Landtag kandidiert. Dr. Ophelia Nick wandte sich in ihrem Eingangsstatement an die anwesenden Landwirte mit den Worten: „Sie sehen sich als Experten. Dabei essen wir alle dreimal täglich, somit sind wir auch Experten für Landwirtschaft.“
Im Mittelpunkt der Diskussion standen die von den Veranstaltern ausgewählten Themen:
– Landwirtschaft im Spannungsfeld von Markt und Verbrauchern,
– Landwirtschaft und Naturschutzbelange (Klima/Artenschutz) sowie
– Stärkung der regionalen Versorgung.
Die parlamentarische Staatssekretärin skizzierte die Vorhaben des BMEL. Dort werde vorrangig am Umbau der Tierhaltung gearbeitet, insbesondere der Schweinehaltung. Die Kennzeichnung der Haltungsformen sei ihr wichtig. Das Baugesetzbuch werde überarbeitet, um die Umsetzung von Bauvorhaben schneller zu erreichen.
Eine zukünftige Ernährungsstrategie müsse eine bessere Kennzeichnung beinhalten und die öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Kitas, sollten mehr regionale und ökologische Produkte verwenden. Nick benannte die Landwirtschaft als den Hauptverursacher des Insektensterbens.
Die große Themenvielfalt rief eine lebhafte und detaillierte Diskussion hervor. Viele der angesprochenen Themen mündeten in der Sorge um das Tierwohl. Als Lösungsansatz – vor allem für den Klimaschutz – wurde die Reduzierung der Tierbestände und des Fleischkonsums gefordert. Die Forderung nach mehr Tierwohl und der Erhalt der Artenvielfalt sind für Wappenschmidt unstrittig. Mehr Öko bedeutet für den Vorsitzenden der Kreisbauernschaft, dass mehr mehr Lebensmittel importiert werden müssten. Daneben sprach er die zukünftige Regelung einer 4%igen Brache im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) ab 2023 an. Er forderte, mit Blick auf die Weltmarktlage und den Ukrainekrieg diese Fläche zumindest 2023 für die Erzeugung von Grundnahrungsmitteln freizugeben. Dr. Ophelia Nick sah hier dagegen kein Handlungsfeld. Ihr zufolge darf der Klimaschutz hier nicht vernachlässigt werden.