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Foto: Franziska Verhülsdonk

Kiesforum in Alpen – Landwirtschaft und Politik im Dialog

Das Thema Kiesabbau beschäftigt den Kreis Wesel und damit auch die Landwirte vor Ort – am 28. Oktober 2021 fand auf Einladung der Kreisbauernschaft Wesel das sogenannte Kiesforum in Alpen statt.

Hierzu lud der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Johannes Leuchtenberg, die politischen Vertreter der Städte und Gemeinden sowie die Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Wesel ein. Beim Kiesforum dabei waren neben dem Landrat, den Bürgermeistern und Vertretern der Kreistagsfraktionen auch die Landtagsabgeordneten Charlotte Quik (CDU) und René Schneider (SPD). Hintergrund sind die Regionalplanungen des Regionalverbands Ruhr (RVR), die die großflächige Ausweisung von 1 200 ha Abgrabungsflächen im Kreis vorsieht. Wie die Kreisbauernschaft berichtet, war sich der überwiegende Anteil der politischen Entscheidungsträger darin einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um den Verlust der Heimat zu verhindern.

Basis der Diskussionen lieferte ein Fachbeitrag von Herwig Scholz von der Landwirtschaftskammer NRW, Bezirksstelle für Agrarstruktur aus Viersen, der einen Überblick über die Entwicklung und Auswirkungen der Rohstoffgewinnung im Kreis sowie möglicher Folgenutzungsvarianten gab. Anschließend diskutierten die politischen Vertreter das weitere Vorgehen und einigten sich darauf, dass man sich gemeinsam an die Landesregierung, das Wirtschaftsministerium und den RVR wenden werde, um in einem Schreiben die gemeinsame Position zu verdeutlichen. Die Kernforderung ist dabei laut Kreisbauernschaft, die Reduktion des Kiesabbaus auf ein vertretbares Maß zu beschränken. In einem ersten Schritt wird die Errichtung eines Moratoriums verfolgt, gleichzeitig müsse die Qualität der jetzigen Bedarfsermittlung/-planungen kritisch hinterfragt werden. Daraus leitet sich die klare Forderung nach mehr Transparenz in den Planungen ab.

Angeheizt wurde das Thema in der vergangen Woche, da betroffene Haushalte im Kreis Wesel von der Initiative „Sand + Kies“ angeschrieben wurden. Den Betroffenen wurde eine farbenfrohe Broschüre überreicht, in der die Kiesindustrie mit dem Spruch „Sand und Kies schafft Heimat“ wirbt. Die Empörung über diese Art der Werbung war groß. Einige Haushalte und politische Entscheidungsträger haben die Broschüren unversehens zurück an den Herausgeber gesandt, der Niederrheinischen Dienstleistungsgesellschaft für Kies und Sand mbH mit Sitz in Duisburg.