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Diskutierten über die Landwirtschaft (v.l.n.r.): Udo Schiefner MdB, SPD; Eric Scheuerle, FDP; Rene Heesen, B‘90/Die Grünen; Kreisvorsitzender Paul-Christian Küskens; Dr. Martin Plum, CDU sowie Moderator Detlef Steinert, LZ Rheinland. Foto: Sabine Aldenhoff

Landwirtschaft ist Heimat

Podiumsdiskussion mit Politikern in Kempen

Vier Politiker unterschiedlicher Parteien stellten sich am vergangenen Donnerstag auf Einladung der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen den Fragen der Landwirtschaft. „Ich freue mich sehr, dass wir heute mit den Kandidaten der Bundestagswahl aus unserem Kreis in den Dialog treten“, eröffnete Kreisvorsitzender Paul-Christian Küskens die Veranstaltung, zu der sich einige Landwirte, Landfrauen und Gärtner eingefunden hatten.
„Es geht um nicht weniger als die Zukunft unserer Landwirtschaft“, eröffnete Moderator und LZ-Chefredakteur Detlef Steinert die Diskussion mit
Dr. Martin Plum, CDU, Udo Schiefner MdB, SPD, Eric Scheuerle, FDP, und Rene Heesen, B‘90/Die Grünen. Bei der Frage zur Bedeutung der Landwirtschaft waren sich alle Politiker einig: Landwirtschaft ist ein Stück Heimat, gehört zur Kultur, prägt das niederrheinische Landschaftsbild und stellt regional die Versorgung sicher.
Ein wichtiges Thema in dem Gespräch war die Rolle des Lebensmitteleinzelhandels, dessen Erzeugerpreise nicht die durch immer weitere Auflagen und den wachsenden Mindestlohn explodierenden Kosten decken. Hier wünschen sich die Landwirte mehr Unterstützung von der Politik. Während der Vertreter der Grünen an Mindestpreise und Einfuhrzölle als Lösung dachte, plädierte der FDP-Kandidat für vergleichbare Standards in Europa. Udo Schiefner war ebenfalls der Meinung, dass das europäisch gelöst werden müsse, Subventionen müssten für einen fairen Wettbewerb gerechter verteilt werden. Andererseits gelte es aber auch, bei den Verbrauchern ein anderes Bewusstsein für die Wertigkeit regionaler Produkte zu schaffen. Auch Dr. Plum machte sich dafür stark, dass Landwirtschaft mehr Wertschätzung sowie mehr Wertschöpfung verdiene. Durch den Abbau von Bürokratie und durch langfristig gültige Vorgaben müsse Planungssicherheit geschaffen werden.
Etwas hitziger wurde die Diskussion beim Thema Insektenschutzgesetz. Hier äußerten Landwirte aus dem Publikum ihren Unmut darüber, dass die aktuelle Koalition dieses Gesetz trotz des Wissens um die Bedeutung für die Landwirtschaft verabschiedet hat, ohne auf die grüne Branche zu hören. Ob das Insektenschutzgesetz in der nächsten Legislaturperiode zurückgenommen wird, ist allerdings mehr als fraglich.
Inwiefern der Bericht der Borchert-Kommission sowie die Formulierungen der Zukunftskommission Landwirtschaft verbindlich für eine nächste Regierung seien, wollte Moderator Steinert von den Politikern wissen. Hier waren sie sich einig, dass diese beiden Werke als Grundlage für weitere Diskussionen gut seien. Allerdings sei die Finanzierung noch nicht geklärt. Eric Scheuerle plädierte allgemein dafür, dass Fragen, die die Landwirtschaft betreffen, wieder häufiger wissenschaftsbasiert und nicht nach dem Bauchgefühl entschieden werden müssten.
Weitere Fragen aus dem Publikum betrafen das Mercosur-Abkommen, den Flächenverbrauch, die Grunderwerbssteuer sowie den Mangel an verarbeitender Industrie in der Region. Abschließend bedankte sich der Kreisvorsitzende bei den Politikern, dass sie gekommen waren und zugehört haben.