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Eine prächtige Erntekrone gab es auch in diesem Jahr wieder für den Landrat beim Erntedankempfang in Düren (v.l.n.r.): Eva-Maria Lieven, stellvertretende Vorsitzende des Landfrauenverbandes Düren-Jülich, RLV-Präsident Bernhard Conzen, Hedi Feucht, Vorsitzende des Landfrauenverbandes Düren-Jülich, Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, und Landrat Wolfgang Spelthahn. Foto: Dr. Elisabeth Legge

„Wir haben eine tolle Landwirtschaft!“

Krisen gibt es derzeit mehr als genug. Dazu gehören nicht nur der Ukraine-krieg, der Preisanstieg sowie die Trockenheit in diesem Jahr. „Aber jetzt wissen wir auch wieder zu schätzen, was wir haben. Und wir haben vor allen Dingen eine tolle Landwirtschaft mit fruchtbaren Böden“, betonte Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren, beim traditionellen Erntedankempfang des Kreises und der Kreisbauernschaft Düren am Dienstag vergangener Woche im Dürener Kreishaus.
Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, wies in seiner Erntedankrede auf die hohe Leistungsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft hin. Insbesondere die letzten Monate hätten gezeigt, dass die Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag vorrangig zur Sicherung der Lebensmittelverfügbarkeit leiste. Und dies gelte auch in Zeiten des Klimawandels. „Für eine gute Ernte zu danken, das ist in Zeiten des Klimawandels auch deshalb möglich, weil wir uns in den letzten Jahrzehnten auf unseren Betrieben produktionstechnisch gut aufgestellt haben und so durch moderne Landwirtschaft Totalausfälle bislang vermeiden konnten“, betonte der Vorsitzende. Und doch könnten Geschwindigkeit und Stärke des Klimawandels die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft übersteigen. Deshalb komme dem Klimaschutz ebenso wie der Klimaanpassung weiterhin eine besondere Bedeutung zu.
In seiner Rede ging Gussen auch auf die Energiekrise und die hohe Inflationsrate ein. „Wir Landwirte haben schon vor vielen Jahren in erneuerbare Energien investiert“, so der Kreisvorsitzende. Oft stehe neben dem Stall eine Biogasanlage, kaum eine Halle würde ohne Photovoltaik gebaut. Dies passiere in anderen Branchen nicht im gleichen Maß. Der Kreisvorsitzende und Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschaft-Verbandes (RLV) warnte jedoch vor einem weiteren Verlust von Ackerflächen und plädierte für einen „äußerst verantwortungsvollen und maßvollen Umgang“ mit den wertvollen Flächen. „Um die gleiche Strommenge wie eine moderne 5-MW-Windkraftanlage zu erzeugen, müssen 5 ha wertvoller Ackerboden mit Solaranlagen bebaut werden“, machte der Kreisvorsitzende deutlich.
Auf die Bedeutung des Erntedankfestes wies Hedi Feucht, die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Düren-Jülich, hin. „Danken darf nicht vergessen werden und nicht aus der Mode kommen“, sagte sie. Und bei all den derzeitigen Nöten und Sorgen dürften das Erhalten der Betriebe und der Kulturlandschaft nicht aus den Augen verloren werden.