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Anlässlich des Erntedankempfangs versicherten sich Berufsstand und Politik ihre Dialogbereitschaft (v.l.n.r.): Wilhelm Hellmanns, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Geldern, Landrätin Silke Gorißen, Rainer Weber, Bürgermeister der Gemeinde Uedem, und Michael Seegers, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Kleve. Foto: Sabine Aldenhoff

Erntedankfrühstück in Uedem-Keppeln

Gemeinsam hatten die Kreisbauernschaften Kleve und Geldern am Donnerstag vergangener Woche zum Erntedankfrühstück in die Bürgerbegegnungsstätte in Uedem-Keppeln eingeladen. Michael Seegers, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Kleve, konnte zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, von den Kirchen, der Landwirtschaftskammer sowie Berufskollegen und -kolleginnen begrüßen: „Das Erntedankfest ist ein Anlass, sich Gedanken über unser tägliches Brot und die Erzeugung von Lebensmitteln zu machen.“ Durch ihr zahlreiches Erscheinen würden die Geladenen eindrücklich zeigen, dass ihnen die Landwirtschaft im Kreis Kleve nicht gleichgültig ist.

Dies konnte auch Silke Gorißen, Landrätin im Kreis Kleve, bestätigen, die mehrfach betonte, dass sie immer ein offenes Ohr für die Belange der Landwirtinnen und Landwirte habe. „Bei uns im Kreis Kleve hat die Landwirtschaft traditionell einen hohen Stellenwert, sowohl gesellschaftlich und landschaftlich als auch ökonomisch und ökologisch.“ Dank und Anerkennung zollte auch Rainer Weber, Bürgermeister der Gemeinde Uedem, den Landwirtinnen und Landwirten im Kreis Kleve. „In einer Zeit, in der so viel Selbstverständliches von hier auf jetzt weggebrochen ist, ist es so wichtig zu wissen, dass das Korn für unser Brot weiter geerntet, die Milch für unsere Butter weiter gemolken oder auch das Schweinefleisch weiter erzeugt wird.“

Der Erntedank sei für die Landwirtschaft auch Ausdruck ihrer Demut gegenüber der Natur, die trotz aller Technik und digitaler Möglichkeiten, trotz Wetterprognosen und Klimamodellen auch heute noch für verheerende Schäden sorgen könne, betonte Wilhelm Hellmanns, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Geldern, mit Blick auf die Hochwasserkatastrophen in diesem Jahr. Dank und Applaus gab es für die vielen Helfer aus der Landwirtschaft, die rasch vor Ort zur Stelle waren, sowie für die Spender von Geld zur Unterstützung betroffener landwirtschaftlicher Betriebe.

Den Bauern sei schon lange bewusst, dass sich die Klimabedingungen geändert haben und ändern. „Eine Klima-
anpassung ist notwendig, damit wir das Fest des Erntedanks auch zukünftig noch feiern können!“, betonte Hellmanns. Dies setze Innovationen in allen Bereichen voraus, zumal man sich auch mit neuen Schaderregern auseinandersetzen müsse. Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu untersagen und moderne Züchtungsmethoden kritisch zu sehen, sei nicht der richtige Weg. „Der diesjährige Erntedank fällt in eine Zeit des ‚Wind of Change‘“, fuhr Hellmanns fort. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die Reform der europäischen Agrarpolitik sowie um eine „gesellschaftlich tragfähige Landwirtschaft in Deutschland“ werde es mittlerweile dringend nötig, „dass wir uns in unserem Land auf fair gehandelte Produkte unserer deutschen Bauern einstellen. Wir brauchen eine Perspektive, dass unsere Tierwohlbemühungen sowie die weiteren sehr hohen Standards auch entlohnt werden.“