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Erntekrone für den Landrat

01.10.2020

Statt Erntedankempfang trafen sich in Düren Landwirtschaft und Politik zum Tischgespräch

Dabei waren (v.l.n.r.): Erich Gussen, Michael Niesen, Kreisgeschäftsführer, Eva-Maria Lieven, stellvertretende Vorsitzende der Landfrauen, Heinrich Brockerhoff, Dienststellenleiter LWK Kreisstelle Düren, Hedi Feucht, Vorsitzende der Landfrauen, und Landrat Wolfgang Spelthahn. Foto: Kreis Düren

Coronabedingt war es in diesem Jahr nicht das traditionelle Format mit vielen Gästen, prächtiger Erntedekoration und Livemusik – sondern ein Gedankenaustausch am Tisch mit Sicherheitsabstand, in dessen Rahmen Vertreter der Landwirtschaft mit Landrat Wolfgang Spelthahn zur Übergabe der Erntekrone zusammenkamen. „Obgleich das heutige Tischgespräch nur in einer kleinen Runde stattfinden kann, freue ich mich dennoch sehr, dass wir auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten an bewährten Traditionen festhalten und die Erntekrone von der Landwirtschaft überreicht wird“, brachte der Landrat am Mittwoch vergangener Woche seine Wertschätzung gegenüber der Landwirtschaft zum Ausdruck.

Zu Recht systemrelevant

Von einer anderen Art Erntedank in diesem Jahr berichteten auch die landwirtschaftlichen Gäste. „Erntedank mal anders – Landwirte grüßen Verbraucher“: Unter dieses Motto haben die rheinischen Bauern das diesjährige Erntedankfest gestellt. Mit Strohpuppen und Plakaten machen sie in diesen Tagen auf sich aufmerksam. „Regional schmeckt besser“, „Wir machen Artenschutz – du auch?“ und „Wir ackern für euch“ ist da zu lesen. „Mit diesen Botschaften wollen wir den Menschen zeigen, wie viel Umweltleistung, Qualität, Frische und geprüfte Sicherheit sie mit den von uns regional erzeugten Produkten miteinkaufen“, unterstrich Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, diese Aussagen. Er warb zugleich auch für eine stärkere Förderung regionaler Schlachthöfe, die gleichermaßen einen wichtigen Beitrag für die Versorgung der Menschen mit regional erzeugten Lebensmitteln leisten. Nicht zuletzt die während der Pandemie lückenlose Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln habe gezeigt, dass die Landwirtschaft zu Recht als systemrelevant gilt.

Food Valley Rheinland

Gussen nutzte die Gelegenheit, auch weitere wichtige Themen des landwirtschaftlichen Berufsstandes anzusprechen und für eine unmittelbare Unterstützung durch den Landrat zu werben. So betonte er erneut die große Bedeutung der hochwertigen Bördelandschaft im Kreisgebiet und der nicht minder bedeutenden von Grünland geprägten Höhenlagen Richtung Eifel für die regionale Lebensmittelerzeugung. „Wir sind das Food Valley des Rheinlands“, ließ Gussen in seiner Mahnung nicht nach, bei allen notwendigen Überlegungen zur Umsetzung des Strukturwandels, diesen Aspekt keinesfalls aus den Augen zu verlieren. Auch die Bereitstellung und Nutzung der Ökopunkte, die als ursprüngliche Kompensation für die Artenschutzmaßnahmen um den Hambacher Forst vorgesehen waren, sind dem Vorsitzenden weiterhin ein großes Anliegen.

„Hier kann nicht zuletzt durch die Politik ein klares Zeichen gesetzt werden, um dem anhaltenden Flächenverbrauch endlich Einhalt zu gebieten“, warb er zugleich für die Verabschiedung einer Resolution, die die Kreisbauernschaft schon seit einiger Zeit an alle Kommunen verschickt hat. Der Landrat griff dieses Thema auf und berichtete von Bestrebungen des Kreises im Rahmen von zukünftigen Projekten, zuvorderst Industriebrachen entwickeln zu wollen. „Sie sehen, dass wir nunmehr auf einem guten Weg sind, die langjährigen und berechtigten Forderungen der Landwirtschaft eins zu eins umzusetzen“, machte Spelthahn den anwesenden Vertretern der Landwirtschaft berechtigte Hoffnungen auf eine Verbesserung der Situation. „Als ländlich geprägter Flächenkreis können wir uns glücklich schätzen, eine solch aktive Landwirtschaft zu haben. Wo immer wir helfen können, da rennen Sie bei uns ein offenes Scheunentor ein“, versicherte der Landrat den Gästen.

Gussen erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Unterstützung, die die heimische Landwirtschaft bei der künftigen Umstellung der Energieversorgung von fossilen zu nachhaltigen Energieträgern liefern könne, etwa im Bereich der Bioökonomie. Diese Chancen solle man sich trotz aller aktuellen He-rausforderungen nicht kleinreden lasseN. Er machte außerdem klar, dass sich der Erntedank als „Tag der Landwirtschaft“ kaum besser dazu eigne, der Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen, wie wichtig der Erhalt der Landwirtschaft und der bäuerlichen Betriebe für unsere gesamte Gesellschaft sei. Er setze daher auch in Zukunft auf die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Politik und Gesellschaft im Kreis Düren, um die anstehenden Aufgaben im Sinne von Innovation und einer nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes zu erfüllen.