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Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Joachim von Holtum in Düsseldorf wurde die Erntekrone übergeben. Mit dabei waren (v.l.n.r.): Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, Adelheid von Holtum, Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Jutta Kuhles, Präsidentin Rheinischer LandFrauenverband, Joachim von Holtum, Ortsvorsitzender und Betriebsleiter, Pfarrer Oliver Dregger, Bernd Kneer, Kreislandwirt, und Josef Aschenbroich, stellvertretender Vorsitzender der Kreis-bauernschaft Mettmann. Foto: Marcel Terhardt

Erntekrone für Düsseldorfs OB

Das Thema Klimaschutz stellte Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, ins Zentrum seiner Erntedankrede. Landwirte spürten die Veränderungen des Klimas und dessen Auswirkungen am stärksten, da sie unter freiem Himmel arbeiteten.

Die Lösungen seien komplex und die Landwirtschaft engagiere sich stetig dafür, den aktuellen Ausstoß von 7 % an den Emissionen weiter zu senken. „Aber es macht keinen Sinn, einseitig auf die Reduktion der deutschen Emissionen zu schielen. Was soll es für das Klima bringen, wenn wir in Deutschland eine klimaeffiziente Kuh abschaffen und diese durch zwei nicht so leistungsfähige Kühe irgendwo auf diesem Planeten ersetzen?“, so Dahlmann und rechnete vor: „Bei der Produktion von 1 l Milch zum Beispiel werden durch die Entstehung von Methan in Deutschland ca. 1,1 kg CO₂-Äquivalente freigesetzt. Das liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 2,4 kg und ist weit entfernt von den Emissionswerten Asiens mit 3,5 kg CO₂-Äquivalent je Liter Milch. Leider werden solche Zusammenhänge in der aufgeregten Diskussion um die schnelle Klimarettung allzu häufig ausgeblendet.“

Weiter kritisierte der Vorsitzende das Handelsabkommen Mercosur mit den südamerikanischen Staaten. „Während wir über nahende Klimakatastrophen, Pflanzenschutzmittelverbote und Insektensterben diskutieren, soll ein Abkommen abgeschlossen werden, das bei einer Zunahme der Importe dazu führen kann, dass noch mehr Regenwald gerodet wird.“ Zudem würden unter den tropischen Bedingungen Brasiliens mehr und teilweise in Europa bereits seit Jahren verbotene Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Dahlmann prangerte die Doppelmoral an. An die Politik appellierte er: „Unfairer Wettbewerb beim Umwelt- und Klimaschutz sowie bei den Sozialstandards, der unsere bäuerlichen Familienbetriebe gefährdet, ist das Gegenteil einer nachhaltigen Landwirtschaftspolitik!“