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Dietmar Nietan (3.v.l.) kann sich die Produktion hochwertiger Lebensmittel ohne „einen angemessenen und verantwortungsbewussten Umgang mit Pflanzenschutzmitteln“ nicht vorstellen. Unter anderem dazu nahm er Stellung im Gespräch mit (v.l.n.r.): Marco Breuer (Wasserberater LWK NRW), Karl-Heinz Steffens, Erich Gussen, Paul-Eugen Kügelgen und Heinrich Brockerhoff. Foto: Michael Niesen

Gunst des Standorts nicht schmälern

Bundesschatzmeister der SPD bei Dürener Landwirten

Der Besuch des Bundestagskandidaten und Bundesschatzmeisters der SPD-Fraktion, Dietmar Nietan, auf dem Betrieb Kügelgen in Nörvenich-Rommelsheim bildete am vergangenen Donnerstag den Abschluss der Gesprächstermine der Dürener Landwirte mit Politikern, die sich für den Kreis Düren um einen Sitz im Deutschen Bundestag bewerben. Zu Beginn des Gespräches wurde dem SPD-Politiker ein Einblick in die Struktur des gastgebenden Betriebs gewährt. Dieser ist unter anderem Modellbetrieb im Zusammenhang mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Fortentwicklung des Gewässerschutzes. Die hierbei eingesetzte modernste Technik, etwa ein auf dem Schlepper verbauter N-Sensor, weckte das Interesse des Politikers. Ebenso beeindruckten ihn die zugehörigen wissenschaftlichen Auswertungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die Praxis. Ein weiteres Thema des Gesprächs mit dem hochrangigen SPD-Politiker bildete die künftige Entwicklung des Kreises Düren im Hinblick auf den anstehenden Strukturwandel und die Bedeutung der Landwirtschaft dabei.
Bekenntnis zu Gunststandort
Auch wenn Nietan in seiner politischen Arbeit in Berlin mit landwirtschaftlichen Themen nicht direkt vertraut ist, zeigte er sich sehr aufgeschlossen gegenüber den Darstellungen der anwesenden Landwirte. Er versicherte den Anwesenden, sich auch für die landwirtschaftlichen Belange im Zuge des Strukturwandels einzusetzen. „Es darf nicht sein, dass wir an einem landwirtschaftlichen Gunststandort wie dem Kreis Düren, der zudem seit Jahrzehnten einer Sonderbetroffenheit durch die Tätigkeit des bergbautreibenden Unternehmens RWE ausgesetzt ist, der Landwirtschaft im Zuge des Strukturwandels weitere Flächen entziehen“, sprach Nietan den Anwesenden aus der Seele.
Es dürfe vielmehr neben allen Begehrlichkeiten zur gewerblichen und wohnbaulichen Entwicklung die Bedeutung der Produktion von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen für die Ernährung der Bevölkerung und zukünftige Energiegewinnung nicht aus den Augen verloren werden. Nietan verwies in dem Zusammenhang wiederholt auf den Bericht der Zukunftskommission, dessen Inhalte verbindlich und – vor allem für alle Betroffenen – verlässlich abgearbeitet werden müssen. „Wir werden Ihre Arbeit gerade im Hinblick auf die angesprochene Verlässlichkeit der Politik künftig messen“, waren sich die anwesenden Landwirte einig, fühlt man sich doch in vielen Herausforderungen bereits seit Längerem von der Politik alleingelassen.
Bekenntnis zu Pflanzenschutz
Umso erfreulicher für die Anwesenden: Der Parlamentarier bezog auch zum Pflanzenschutz eindeutig Stellung. „Ich kann mir eine moderne Landwirtschaft und die Produktion hochwertiger Lebensmittel ohne einen angemessenen und verantwortungsbewussten Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und Beizen kaum vorstellen“, sieht Nietan die absolute Notwendigkeit zur Gesunderhaltung der Pflanzen bei der Erzeugung. „Angesichts des Hungers in der Welt haben wir eine Verantwortung, auf unserem hochwertigen Standort zu produzieren“, bekräftigte der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Erich Gussen. Zudem trage die moderne Landwirtschaft dazu bei, trotz hoher Erträge die Aufwandmengen bei Pflanzenschutz und Düngung zunehmend zu reduzieren, stellte der Vorsitzende auch den Gedanken der Nachhaltigkeit und der Verantwortung für Umwelt und Natur im Rahmen der Diskussion he­raus.
Das Fazit des Gespräches fiel schließlich sehr positiv aus und man vereinbarte, auch über den Ausgang der Wahl hinaus in einem regelmäßigen und konstruktiven Austausch bleiben zu wollen.