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Im Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Rainer Keller (v.l.n.r.): Kreislandwirtin Anna Kleinheßling, Jens Buchmann, Frank Heckes, Johannes Leuchtenberg, Rainer Keller, Gerrit Korte, Geschäftsführer der Kreisbauernschaft Wesel, und Jurist Matthias Platzen. Foto: Kreisbauernschaft Wesel

Politik wenig verlässlich

Kreisbauernschaft Wesel im Gespräch mit SPD-Politiker

Viele Themen standen auf der Agenda beim politischen Gedankenaustausch der Kreisbauernschaft Wesel mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Rainer Keller am 13. April. Johannes Leuchtenberg, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel, kritisierte die Verlässlichkeit der Politik. Neue Gesetzesvorhaben, insbesondere im Tier- und Umweltschutz, erforderten Investitionen, die erst nach Jahrzehnten rentabel seien. Durch Novellierung der Gesetzgebung in kurzer Zeitabfolge würden den Landwirten neue Herausforderungen abverlangt, die finanziell nicht rentierlich gestaltet werden könnten, wie Umbaumaßnahmen in der Schweinehaltung oder Umweltmaßnahmen auf Höfen. Diese Überforderung der Unternehmen führe zu einem erhöhten Strukturwandel, betonte der Vorsitzende. Ebenso stelle die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse eine ständige Herausforderung für die Landwirtschaft dar. Der Einzelhandel, so der Vorsitzende, sei zu monopolistisch aufgestellt. Um die Ernährungssicherheit der Bevölkerung sicherzustellen, das zeige auch die Ukrainekrise, seien politische Rahmenbedingungen erforderlich, die landwirtschaftlichen Betrieben eine Existenz böten.
Energie und Landwirtschaft war ein weiteres Thema des Gesprächs. Aus Sicht der Praktiker sollte die landwirtschaftliche Nutzfläche der Ernährungsproduktion vorbehalten sein. Agri-Photovoltaik wurde seitens des Vorstands kritisch gesehen. Gülle und Nitrat betrachtete Keller als Problem in der Trinkwasserversorgung. Dem wurde vonseiten der Landwirte widersprochen. Durch Wasserschutzkooperationen und die seit Jahren bestehende Düngeverordnung werde dem entgegenwirkt. Im Regelfall hätten sich die Nitratwerte wesentlich verbessert. Fachlich kritisierten der Vorstand die Reaktion der EU zur Binnendifferenzierung und das Anlastungsverfahren gegenüber der Bundesrepublik.
Was das Thema Wolf anbelangt, betrachtet Keller die Empfehlungen der Fachleute zum Schutz der Weidetiere als nicht ausreichend. Es seien höhere und effektivere Elektrozäune erforderlich, meinte der SPD-Politiker.