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Gaben ein Bekenntnis für die Leistungsfähigkeit und die Notwendigkeit der Landwirtschaft ab (v.l.n.r.): Stephan Pusch, Maria Cremer, Vorsitzende der Landfrauen, Bernhard Conzen sowie Wolfgang Dieder. Foto: Detlef Steinert

Viel Zuspruch für die Landwirtschaft

2018 war ein Extremjahr. Die immer noch anhaltende Trockenheit bringt die Bauern an die Grenze des Tragbaren. Dass dies auch vielen Menschen außerhalb des Berufsstandes bewusst geworden ist, stellten sowohl der Bürgermeister der Stadt Heinsberg, Wolfgang Dieder, als auch Stephan Pusch, Landrat des Kreises Heinsberg, in ihren Grußansprachen beim Erntedankempfang der Kreisbauernschaft Heinsberg heraus.

Beide legten vergangene Woche Freitag ein klares Bekenntnis für die Landwirtschaft ab. „In mir haben Sie einen Mitstreiter“, bekannte etwa Pusch vor den rund 100 Gästen in der Stadthalle Heinsberg. Ihm zufolge könnten Landwirte das Jahr 2018 auch mit dem Motto „Wir lassen uns nicht unterkriegen“ überschreiben. Dieder stellte unterdes mit Blick darauf, dass der Staat bereits ganz verschiedene Wirtschaftszweige wie zum Beispiel Banken in schwierigen Zeiten unterstützt habe, die Frage: „Warum soll es diese Hilfestellungen nicht für die Leute geben, die unsere Nahrungsmittel produzieren?“

Bernhard Conzen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Heinsberg und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), knüpfte an die Herausforderungen dieses Erntejahres an. Er verwies darauf, dass es in der Vergangenheit oft Grund gegeben hätte, eine unsachgemäße Darstellung der Landwirtschaft in den Medien zu kritisieren; in der schwierigen Lage unter Trockenheit und Hitze habe sich die Landwirtschaft aber verstanden gefühlt. Deutlich verwehrte er sich allerdings gegen Versuche, den Bauern, die selbst unter der Dürre gelitten hätten, auch noch die Verantwortung für den Klimawandel in die Schuhe zu schieben. Er forderte verlässliche politische Rahmenbedingungen, die auf wissenschaftlichen Kriterien beruhen. Veränderungen erforderten dabei, Bewährtes zu hinterfragen und Neues zu erproben.

Abschließend griff Conzen noch einmal das Leitmotiv seiner Rede auf, wonach das Wort Demut die Situation auf den Höfen am besten beschreiben würde. Denn auch wenn es im Dasein Unabänderlichkeiten gäbe, wie etwa das Wetter, müsse man sich nicht allem ergeben. Es lieäge im Wesen des Menschen, Grenzen auszutesten und Neues zu wagen. Erntedank schaffe in diesem Jahr das Bewusstsein, dass die Landwirtschaft kein notwendiges Übel sei, sondern zu den wichtigen Branchen der Zukunft gehöre. Seine Hoffnung sei daher, dass das diesjährige Erntedankfest die Landwirtschaft wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücke.