
Wintergerstenernte im Rheinland startet ungewöhnlich früh
Gute Erträge und Qualität erwartet
Bonn, 30. Juni 2025 – Die diesjährige Wintergerstenernte im Rheinland hat ungewöhnlich früh
begonnen: Bereits in der letzten Woche wurde in ersten Regionen wie der Köln-Aachener Bucht
und dem Kreis Heinsberg mit der Ernte gestartet. Ab dieser Woche laufen die Mähdrescher auf
Hochtouren.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, ist der frühe Erntebeginn auf den
milden Winter in Verbindung mit dem warmen und trockenen Wetter der vergangenen
Wochen zurückzuführen. Die anhaltend hohen Temperaturen haben die Reifeprozesse der
Bestände spürbar beschleunigt.
Nach einem unterdurchschnittlichen Erntejahr 2024 geht der RLV nach ersten Schätzungen
davon aus, dass sich die Erträge zwischen 85 und 95 dt/ha einpendeln könnten. (Eine Dezitonne
(dt) entspricht 100 kg.) Dies entspräche einem um 10 % höherem Ernteergebnis gegenüber
dem Vorjahr.
Zudem sind die Qualitäten der diesjährigen Ernte deutlich besser. So liegt das für das Futter
wichtige Hektorlitergewicht (hl) zwischen 70 und 72 kg/hl. Dies bedeutet, dass die Körner voll
ausgebildet, reif und gesund sind und das Getreide einen höheren Nährwert besitzt.
Enttäuscht zeigen sich die Bäuerinnen und Bauern allerdings über den aktuellen Marktpreis, der mit circa 17 Euro/dt 25 % unter dem Vorjahrespreis liegt. Da Gerste eine wichtige Futterkomponente darstellt, wirken
sich rückläufige Tierzahlen, insbesondere in der Schweinehaltung, ebenso negativ auf den Preis
aus, wie die Unsicherheiten auf den Weltmärkten.